Text: STEPHEN YU & JOSEPH FURNESS
Übersetzung: SONJA KROLL
Der französische Ansatz ist immer ein ganz besonderer, und das gilt auch bei Konfektionsgrößen. In dieser Hinsicht ist Frankreich einfach einzigartig, denn das französische und das europäische Größensystem unterscheiden sich stark! Das kann manchmal bei Fashion-Fans zu Frust führen, da es nicht ganz einfach ist, die französische Herangehensweise an Konfektionsgrößen zu durchschauen. Wir schaffen Abhilfe!
Damit Sie mühelos Ihre passende Größe bei Ihren französischen Lieblingslabels finden können, haben wir einen Leitfaden zusammengestellt, in dem wir die französischen Größen erläutern. Dazu präsentieren wir Ihnen eine Auswahl klassischer Brands sowie französischer Labels, die im Kommen sind und die Sie vielleicht ausprobieren möchten.
So bestimmen Sie Ihre französische Größe
Die wichtigste Regel bei den französischen Konfektionsgrößen: Es gibt keine Regeln! Ihre Größe kann sich je nach Schnitt, Brand oder dem Ursprungsland des jeweiligen Labels ändern. (Französische Größen kommen auch in Spanien und Portugal zum Einsatz und sind typisch für belgische und französische Brands). Wir empfehlen daher, immer Ihre persönlichen Maße mit denen des gewünschten Pieces zu vergleichen.
Grundlegend ist aber, dass französische Konfektionsgrößen auf zwei Systemen beruhen: Das Alpha-Sizing und die numerische Größenbestimmung. Wir fassen für Sie die wichtigsten Fakten der beiden Größensysteme zusammen.
Alpha Sizing
Alpha Sizing ist ein vereinfachtes System, bei dem zwei bis drei numerische Kleidungsgrößen zu einer einzigen "Buchstabengröße" kombiniert werden (z.B. S, M, L usw.). Typischerweise sind Alpha-Größen für Leisurewear wie T-Shirts, Hoodies, Jogginghosen und Sweatshirts reserviert.
Unsere Empfehlung beim Alpha-Sizing ist, bei französischen Labels Ihre normale Alpha-Größe zu wählen oder gegebenenfalls eine Nummer größer zu kaufen, da das französische Alpha-Sizing etwas knapper ausfallen kann als andere Größensysteme.
Numerische Größen
Das klassischere französische System zur Größenbestimmung sind die numerischen Konfektionsgrößen. Hier bestimmt eine Zahl eine Größe, die sich auf bestimmte Maße bezieht, z.B. den Brustumfang bei Damen und Herren. Dieses System wird meistens eingesetzt, wenn der präzise Schnitt eines Pieces eine genaue Passform erfordert. Hier sind ein paar Eckpunkte, mit deren Hilfe Sie sich mit den französischen numerischen Größen vertraut machen können.
Numerische französische Kleidungsgrößen für Damen:
- US-Größe + 32 = französische Größe
- UK-Größe + 28 = französische Größe
- EU-Größe – 4 = französische Größe
Beispiele für französische Größen:
- Die UK-Größe 6 entspricht einer französischen Größe 34.
- Die US-Größe 2 entspricht einer französischen Größe 34.
- Die EU-Größe 38 entspricht einer französischen Größe 34.
Numerische französische Kleidungsgrößen für Herren:
Hemdgrößen
- US/UK-Größe x 2,54 = französische Größe (dabei müssen Sie das Ergebnis Ihrer Rechnung auf die nächste ganze Zahl aufrunden)
- EU-Größe = französische Größe
Anzuggrößen
- US/UK-Größe + 10 = französische Größe
- EU-Größe = französische Größe
Größentabelle für französische Kleidung
Entsprechen auch die französischen Schuhgrößen Ihrer europäischen Schuhgröße?
Die meisten französischen Brands und Footwear-Labels verwenden die EU/IT-Schuhgrößen. Allerdings gibt es einige ausgewählte französische Brands, die die französischen Schuhgrößen bevorzugen. Sofern nicht ausdrücklich von FARFETCH angegeben, werden Schuhe französischer Brands auf FARFETCH in EU-Größen ausgewiesen.
Die französische Schuhgrößen basieren auf einem alten Maß, das Mitte des 19. Jahrhunderts von französischen Schuhmachern eingeführt wurde. Ursprünglich nannte man es "Point de Paris" oder Pariser Punktesystem.
Schuhgrößen:
US-Größe + 31 = französische Größe
UK-Größe + 32 = französische Größe
EU-Größe + 1 = französische Größe
Größentabelle für französische Schuhe
Französische Labels
AMI Paris
Der Name des Pariser Labels AMI ist ein Wortspiel, das das französische Wort für "Freund" – ami – und die Initialen des Gründers Alexandre Mattiusso verbindet. AMI Paris ist bekannt für seine Pieces mit einer einzigartigen Mischung aus lässigen und klassischen Stilelementen. Mit seiner Kollektion gehobener Essentials, puristischer Layers und elegant geschnittener Sportswear erfindet Mattiusso französische Fashion immer wieder neu.
Boramy Viguier
Mit seinem gleichnamigen Label kreiert Boramy Viguier eine unkonventionelle und funktionale Mischung aus Sportswear und Workwear. Doch Boramy Viguier kann mehr als nur utilitaristisches Design! Hinter den Pieces entdecken Sie Anspielungen auf das Spiritualität und Mystik.
Marine Serre
Beyoncé liebt Marine Serre, Adele trägt Marine Serre, und Dua Lipa sowieso. Kein Wunder, denn das Label mit dem charakteristischen Halbmond-Logo steht mit seinen hautengen Tops, High-Fashion-Gesichtsmasken und avantgardistischen, aber praktischen Handtaschen nicht nur an vorderster Front, wenn es um hypermodernes Design geht, sondern setzt gleichzeitig auch auf Upcycling bei der Herstellung.
Balenciaga
Demna Gvasalia dürfte wohl für gleich mehrere der angesagtesten Trends des 21. Jahrhunderts verantwortlich sein – einschließlich Oversized-Fashion. Aktuell beschäftigt er sich bei Balenciaga damit, die klassischen Charakteristika des Labels mit modernen, innovativen Ideen auf ganze neue Art zu vereinen. Sein revolutionärer Ansatz hat uns einige herausragende Momente der zeitgenössischen Fashion beschert. Wir denken an die Balenciaga Track Sneakers, den legendären Runway von Balenciaga x Gucci und die mittlerweile allgegenwärtige Balenciaga Hourglass Bag.
Chloé
Das renommierte französische Label Chloé will Frauen mit seiner Fashion stärker machen. Dank Creative Director Gabriela Hearst an der Spitze hat sich die Brand eine unkonventionelle Sensibilität verliehen, die in zeitlosen Designs mit unnachahmbarer Coolheit mündet. Außerdem hat Hearst dafür gesorgt, dass Nachhaltigkeit erste Priorität für das Luxuslabel hat. So können Stilkenner guten Gewissens in die Pieces von Chloé investieren.
Pierre Hardy
Bevor Pierre Hardy sein gleichnamiges Label im Jahr 1999 gründete, war er bei Hermés für einige der bekanntesten Schuhdesigns verantwortlich. Die Oran-Sandale und die Quick-Sneakers? Beide von Pierre Hardy entworfen! Heute gelten seine Schuh-Designs und Accessoires als Essentials für einen eleganten und raffinierten Jetset-Look.
Isabel Marant
Isabel Marant ist ein High-Fashion-Label, das 1995 von der Namensgeberin gegründet wurde. Die Brand ist ein Garant für elegante, einfach zu stylende Pieces. Man könnte auch sagen, das Label ist ideal für alle, die einen mühelosen Look bevorzugen. Dafür lieben wir Isabel Marant.
Jacquemus
Während die meisten französischen Labels in ihren Designs den Pariser Chic einfangen, ist die wichtigste Inspiration für Simon Porte Jacquemus’ Kollektionen die südfranzösische Provinz, und zwar die Umgebung seiner Heimatstadt Salon-de-Provence in der Nähe von Marseille. Die Looks von Jacquemus kombinieren einen Touch rustikaler Coolness mit farbenfrohen, aufwändig hergestellten Accessoires.
Mugler
Das Label Mugler – gegründet von Manfred Thierry Mugler – erlebte bereits im späten 20. Jahrhundert den ersten Höhepunkt. Mit Casey Cadwallader als kreativer Kopf an der Spitze tut sich das Label jetzt erneut hervor. Die Designs von Mugler sind raffiniert, voller Drama, gerne auch mit futuristischem Touch, aber immer mit Power und Eleganz. Kein Wunder also, dass die Brand auch Jahrzehnte nach ihrer Gründung noch immer Millionen von Modeinteressierten fasziniert.
Saint Laurent
Saint Laurent – ursprünglich auch unter dem Namen seines Gründers als Yves Saint Laurent oder YSL bekannt – steht als klassisches französisches Label für den Rockstar-Chic der Pariser Fashion. Der derzeitige Kreativdirektor Anthony Vaccarello bleibt dem Ansatz treu und vereint die typische Saint-Laurent-Eleganz mit der Coolness, die sein Vorgänger Hedi Slimane der Brand verliehen hat.